Die nordrhein-westfälischen SPD-Bundestagsabgeordneten unterstützen die mehr als 30.000 Beschäftigten der Einzelhandelskette Real, deren Zukunft auf dem Spiel steht.
Seit sich die Metro AG aus der Tarifbindung mit ver.di zurückgezogen hat, sind die Bruttolöhne von neu eingestellten Beschäftigten im Tochterunternehmen Real um 40% niedriger – bei gleichzeitiger Erhöhung der Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 40 Stunden. Schon heute führt diese Ungleichbehandlung der Beschäftigten zu einer erheblichen Verschlechterung des Arbeitsklimas. Die Beschäftigten fürchten, dass es eine dauerhafte Absenkung der Löhne geben wird.
Der geplante Verkauf der Real-Märkte an einen bisher noch nicht bekannten Investor schürt weitere Ängste, denn dann könnte es auch zu Änderungen bei Altverträgen kommen. Ver.di zu Folge sind schon jetzt die Verdienste zu gering für ein auskömmliches Leben im Alter.
Wir als NRW-Landesgruppe in der SPD-Bundestagsfraktion unterstützen die Beschäftigten in den Real-Märkten und stellen uns entschlossen gegen jede Form der Aushöhlung von Tarifverträgen oder Lohndumping.
- Deshalb fordern wir: Die Möglichkeit der Allgemeinverbindlichkeitserklärung von Tarifverträgen muss verbessert und zum Beispiel im Bereich Handel ausgeweitet werden.
- Wir erwarten von einem Käufer der Real-Einzelhandelskette, dass der Verdi -Tarifvertrag für alle Beschäftigten dauerhaft angewandt wird.
- Die öffentliche Hand muss viel stärker auf Tariftreue achten. Alle Länder bis auf Bayern haben entsprechende Gesetze, aber es gibt kein Bundestariftreuegesetz. Wir dürfen Tarifflucht und Lohndrückerei nicht auch noch mit öffentlichen Aufträgen unterstützen.
- Um die Tarifbindung deutlich zu erhöhen soll geprüft werden, wie tarifgebundene Unternehmen bei Steuern oder öffentlichen Aufträgen besser gestellt werden können als nicht tarifgebundene Unternehmen.