Über Fracking wird der Bundestag nun erst im Herbst entscheiden. In Berlin ist man sich uneinig darüber, wer das letzte Wort zum Einsatz der Risikotechnologie Fracking haben soll. Die Union will das einer Expertenkommission überlassen. Für die SPD gehören Entscheidungen solcher Tragweite in die Parlamente. „Wir Volksvertreter sollen uns selbst entmachten, da machen wir nicht mit,“ formuliert Udo Schiefner seinen Widerstand. Der Bundestagsabgeordnete für den Kreis Viersen, hält den Einsatz unkonventionellen Frackings für nicht verantwortbar. Wie Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die NRW SPD und die NRW-Landesgruppe in der SPD-Bundestagsfraktion fordert Schiefner, dass „der Schutz des Trinkwassers und der Schutz der Gesundheit absolute Priorität behalten.“
Die CDU dagegen organisiert ein Doppelspiel. Im Wahlkreis und im Land ist sie gegen Fracking. Die Verhandler aus der NRW-CDU in Berlin sind jedoch auf Pro-Fracking-Kurs. Sie wollen eine mächtige Expertenkommission schaffen, wie sie sich Kanzleramtsminister Altmaier ausgedacht hatte. Gleichzeitig erklärt die Landes-CDU sie sei gegen diese Kommission.
„Das ist keine verantwortliche Politik. Da wird getäuscht und getrickst,“ empört sich Udo Schiefner. Er verlangt, die undemokratische „Experten-Idee“ fallen zu lassen. „Über Fracking muss demokratisch legitimiert entschieden werden, nicht in Hinterzimmern. Das will aber die Union nicht. Die Altmaier-Kommission wäre ein demokratischer Sündenfall, dem ich nicht zustimmen kann.“