Landesgartenschau im Kreis Viersen kann Erfolgsstory werden

Rietberg. Der Kreis Viersener Bundestagskandidat und SPD-Chef Udo Schiefner initiiert eine Diskussion über die Ausrichtung der Landesgartenschau im Kreis Viersen. Die Ausrichtung einer Landesgartenschau wäre konkrete Wirtschafts- und Tourismusförderung im Kreis Viersen.
„Politiker sind nicht nur zum verwalten da“, sagt der Kempener Udo Schiefner, der am 27. September für den Bundestag kandidiert. „Sie sollen gestalten“, führt er fort. „Visionen entwickeln, damit sich die Situation der Bürgerinnen und Bürger verbessert. Wer eine Sache nicht vorwärts treibt, riskiert Rückschritte“, sagt Schiefner. Eine Haltung, die jeder erfolgreiche Manager unterschreiben würde. So eine Vision ist für Udo Schiefner die Landesgartenschau, die er in den nächsten Jahren in den Kreis holen möchte. Die Vorarbeiten müssen nun angepackt werden, um eine Umsetzung überhaupt möglich zu machen. „Ich möchte dieses Projekt gemeinsam mit allen gesellschaftlichen Gruppen im Kreis Viersen umsetzen“, so Udo Schiefner.
Udo Schiefner hat sich einen Tag in Rietberg umgeschaut, weil er die Umsetzung dort für vorbildlich hält. Die kleine Westfälische Stadt im Kreis Gütersloh hatte die Landesgartenschau im Jahr 2008 zu Gast und blickt auf eine Erfolgsgeschichte zurück. „Die will ich auch für den Kreis Viersen“, fordert Udo Schiefner. Bei dem Projekt waren auch die umliegenden Gemeinden beteiligt und profitierten mit. Nachhaltigkeit war immer ein Hauptbestandteil der Gartenschaukonzeption, so dass mögliche Folgekosten vorab vermieden wurden.
Damit wurden umfangreiche Gelder für Infrastruktur-Maßnahmen aus Landesmitteln locker gemacht, die in Radwege, Kreisverkehre und Ortskernsanierungen flossen, von denen die Region nachhaltig profitiert. Flächen, die nach Abzug des Militärs brach lagen, wurden saniert und zu Naherholungsgebieten. Das Flüsschen Ems, an dem die Stadt liegt, wurde im Zuge der Landesgartenschau renaturiert und verfügt so heute über einen verbesserten Hochwasserschutz.
Dies ließe sich auf den Kreis Viersen übertragen“, sagt Schiefner. Wobei Viersen noch näher am Ruhrgebiet und der Rheinschiene liegt und aus dem Westen 22 Millionen Niederländer und Belgier den Kreis in höchstens zwei Autostunden Fahrt erreichen können.
40 Hektar umfasste das Kerngebiet der Landesgartenschau in Rietberg. Zehn Millionen Euro wurden investiert, für das allein fünf Millionen an Landesmitteln flossen. Im städtischem Haushalt wurden Gelder zu Verfügung gestellt, die aber nach der erfolgreichen Durchführung der Gartenschau (1 Mio. Besucher) nicht benötigt wurden. So wurde der Haushalt der Stadt Rietberg nicht belastet. Viele der Mustergärten und Parks sind auch heute noch zugänglich. Über die Eintrittsgelder kann die Pflege der Flächen finanziert werden, denn in diesem Jahr kamen immerhin schon 100000 Besucher zu der Rietberger Schau. Insgesamt kann mit einem finanziellen Überschuss gerechnet werden.
Ein weiterer Erfolg in Rietberg war, dass sich alle Bevölkerungsgruppen von den Landfrauen, den Wirten, den Heimatvereinen, den Schulen und den Kirchen bis hin zu Bundesligist Arminia Bielefeld alle gesellschaftlich relevanten Bevölkerungsgruppen beteiligten. „Auch das wird dem Kreis Viersen gut tun“, ist seine Überzeugung. Alle gesellschaftlichen Gruppen haben an einem Strang gezogen und das Projekt erfolgreich durchgeführt.
Nun drängt Schiefner darauf, dass eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben wird. „Die Rietberger haben mit dem Berliner Professor Hallmann zusammen gearbeitet.“ 150 000 Euro musste die Gemeinde investieren und bekam zugleich Durchführungs-Vorschläge mitgeliefert. „Das hat sich richtig gelohnt“, sagt Schiefner.