SPD Chef Udo Schiefner ist geschockt über das Verhalten von Ministerin Roswitha Müller-Piepenkötter und Landrat Peter Ottmann

Viersen Der Kreis Viersener SPD Chef Udo Schiefner ist geschockt und schüttelt nur den Kopf. „Dass neun Monate nicht ausreichen, um Anklage gegen einen mutmaßlichen Kinderschänder zu erheben." Das war der Grund, warum der 58-jährige, der sich an drei Kindern vergangen haben soll, in der vergangenen Woche wieder auf freien Fuß kam. Er wurde sogar wieder bei seiner alten Wohnung gesehen, wo auch die Kinder leben, die seine Opfer wurden. „Ich teile die Ängste der Menschen und verstehe, wenn sie den Glauben an die Justiz verlieren", so Udo Schiefner. Für den Vorsitzenden der Kreis-SPD und Bundestagskandidaten hat das ganze auch politische Dimensionen. „Das Justizministerium unseres Landes sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Diese Behörde sollte eigentlich sicherstellen, dass unser Rechtsstaat reibungslos arbeitet. Ministerin Roswitha Müller-Piepenkötter hat aber anscheinend einmal mehr ihren Fachbereich nicht im Griff," so Schiefner. Deshalb fordert er, dass der bereits von der SPD-Fraktion im Landtag von der Ministerin eingeforderte Bericht schnell auf den Tisch kommt und die Vorgänge schonungslos aufgeklärt werden.

Kopfschütteln und absolute Unverständnis verursacht bei Udo Schiefner auch die Reaktion des CDU Landrates Peter Ottmann als oberster Dienstherr der Kreispolizei. Anders als sein Heinsberger Kollege, der in einem ähnlich gelagerten Fall die Bevölkerung aufklärte, lässt der derzeit urlaubende Landrat in den Medien die Pressesprecherin der Polizei erläutern:

(Zitat aus der RP, vom 04.07.2009)

… dass die Fälle nicht vergleichbar seien, da B. sich bislang nur an Kindern vergangen habe, zu denen er zuvor ein „inniges Vertrauensverhältnis" aufgebaut habe.

(Zitatende)

„Eine solche Stellungnahme muss doch nach einem solchen Vorgang und in der gegenwärtigen Situation bei den besorgten Menschen, Eltern und Kindern, wie ein Schlag ins Gesicht wirken. Unfassbar!" so der SPD Bundestagskandidat und Kreisvorsitzender.

Zudem hat bereits Heinz Rump von der Gewerkschaft der Polizei in den Medien eingeräumt, dass die Polizei in Viersen mit einer Überwachung rund um die Uhr überfordert sei.

„Die einen machen gravierende Fehler", so Udo Schiefner, „und hinzu kommt, die Polizei muss es zur Schadensbegrenzung ausbaden."