
Viersen. Die SPD Kreis Viersen hat ihr erstes Zukunftsforum 2008 mit dem Thema „Wandel erkennen – Chancen nutzen“ vor rund 80 Besuchern eröffnet. Weitere Zukunftsforen werden in diesem Jahr folgen: Wirtschaft/Arbeit, Ehrenamt/Soziales und kommunale Finanzen stehen auf dem Plan der Sozialdemokraten. „In vielen Bereichen ist das Thema des demografischen Wandels negativ besetzt, dabei bieten die gesellschaftlichen Veränderungen große Chancen, einen zukunftsfähigen, lebens- und liebenswerten Kreis Viersen zu schaffen“, erklärte SPD-Kreisvorsitzender Udo Schiefner. Die Chancen, die mit dem Wandel verbunden sind, wollen Sozialdemokraten nutzen.
„Beim demografischen Wandel geht es um mehr als um einen altersgerechten Wohnungsbau oder nur um eine Altenhilfe-Planung. Deshalb werden unsere Blicke beispielsweise auch auf veränderte Familienstrukturen, Betreuungsangebote und auf Schulentwicklungspläne lenken“, so der SPD-Chef. Es werde Veränderungen in allen Handlungsfeldern von A bis Z geben. Über den demografischen Wandel will die SPD nicht am „grünen Tisch“ diskutieren. „Hier müssen die Bürger mit einbezogen, deren Bedürfnisse ermittelt werden.“ Ein Leitbild, das zum Beispiel wie im Kreis Viersen vom Landrat aufgeschrieben, den Kreistag zugeleitet und somit nicht im Vorfeld mit den Bürgern abgestimmt wurde, reiche nicht aus, so Schiefner.
Der vom Landrat Peter Ottmann eingeschlagene Weg kritisiert auch Lukas Siebenkotten, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. Die Chancen, die der demografische Wandel bietet, sollten in einem „bewussten Miteinander“ genutzt werden, erklärte Siebenkotten, das bedeute, in einem regen Austausch von Verwaltung, Bürgerinnen und Bürgern, Städten und Gemeinden.
Mirjam Hufschmidt, stellvertretende Vorsitzende der SPD im Kreis Viersen, leitete die lebendige Gesprächsrunde. Die rege Diskussion mit zahlreichen Beiträgen entwickelte sich nach dem Impulsreferat von Dr. Angelika Kordfelder, Bürgermeisterin der Stadt Rheine. Kordfelder und ihr Team haben umfangreiche und beispielhafte Maßnahmen in ihrer Stadt eingeleitet. „Es ist ein interaktiver Prozess, bei dem es nicht nur um die Aktivierung von ehrenamtlichen Kräften geht“, informierte die Bürgermeisterin. Unter Begleitung der Bürger wurden Diskussionen geführt, analysiert und aufbereitet, so dass ein Leitbild mit 28 konkreten Projekten entstand. Eine fachübergreifende Arbeitsgruppe kümmert sich um die Realisierung, viele Arbeitskreise beschäftigen sich mit unterschiedlichen Schwerpunkten, zum Beispiel „Verbesserung der Lebensqualität für Behinderte“.
Eine fachübergreifende Arbeit, auch hinsichtlich des Einsatzes von Fördermitteln, sei im Kreis Viersen für ein Weiterkommen wünschenswert, erklärte Bernd Bedronka, Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt. Die Menschen müssen stets für diese wichtigen Themen sensibilisiert werden, so Bedronka. „Wir müssen mit vielen Menschen bei jeder sich bietenden Gelegenheit über den demografischen Wandel reden.“
Die Landtagsabgeordnete Monika Ruff-Händelkes regte an, dass es eine Vernetzung von Beratungsstellen für ältere Mitbürger geben sollte. Auch der Öffentliche Personennahverkehr muss verbessert und der barrierefreie Wohnungsbau sowie das Angebot preiswerter Wohnungen vorangetrieben werden.
Was ist Stadt Viersen betrifft, so ist die SPD seit Jahren aktiv: Unter der Leitung von Bürgermeister Günter Thönnessen wurde die Stadt mit dem ersten Preis beim Ideenwettbewerb der NRW-Bank 2006 ausgezeichnet. Auch der Fraktionsvorsitzende der SPD im Rat der Stadt Viersen, Alfons Görgemanns, informierte, dass es von Seiten der Viersener SPD hinsichtlich des demografischen Wandels in der Stadt Viersen bereits vielseitige Veranstaltungen gegeben hat. Auch seien erste Gespräche mit der Aktienbaugesellschaft (VAB) geführt worden.