
Sehr geehrter Herr Ottmann,
Vor einigen Wochen erstellte das renommierte Prognos-Institut im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und des Deutschen Industrie- und Handelskammertags einen „Familienatlas 2007“. Dieser wurde von der zuständigen Bundesministerin Ursula von der Leyen (CDU ) mit erheblicher öffentlicher „Begleitmusik“ vorgestellt.
Abgesehen davon, dass der „Familienatlas“ zu dem Ergebnis kommt, dass offenbar wegen der wesentlich besseren Kinderbetreuung große Teile der neuen Bundesländer deutlich besser abschneiden als der Westen unserer Republik, stuft er den Kreis Viersen in die eher traurige Kategorie „Passive Regionen“ ein, die unter anderem mit folgendem Satz gekennzeichnet werden: „Sie fallen durch unterdurchschnittliche Ergebnisse in den Handlungsfeldern auf und stechen gleichzeitig auch nicht durch besonders attraktive Rahmenbedingungen für Familien hervor“.
Unseres Erachtens ist ein solches Ergebnis für unseren Kreis alarmierend. Ein Kreis, der –im Umland Düsseldorfs gelegen- sich stets zugute gehalten hat, ein interessanter Wohnstandort auch und gerade für junge Familien zu sein, wird nun im Auftrag der Ministerin von der Leyen wie übrigens auch viele andere Kreise in Nordrhein Westfalen so schwach eingeschätzt, was die Familien- und Kinderfreundlichkeit betrifft.
Wir fragen Sie, sehr geehrter Herr Landrat, daher, welche Erkenntnisse Sie aus dem „Familienatlas 2007“ gezogen haben. Liegt die schwache Einstufung unseres Kreises etwa an den zu geringen Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unterhalb des klassischen Kindergartenalters oder sind auch andere Faktoren maßgebend? Wir fragen Sie des weiteren, was Sie gemeinsam mit den Gemeinden zu tun gedenken, um hier erkennbare Verbesserungen herbeizuführen. Welche –auch kurzfristigen- Massnahmen sind seitens des Kreises und seiner Gemeinden geplant?
Wir bitten um Beantwortung im Kreistag bzw. in der nächsten Sitzung des zuständigen Ausschusses.
Mit freundlichem Gruß
Lukas Siebenkotten
-Vorsitzender-