
„Streetworker“ schieben keine ruhige Kugel – sie sind fast immer im Einsatz und haben kaum geregelte Arbeitszeiten.
Das ist vereinfacht ausgedrückt der Eindruck, der sich den Frauen der ASF in Viersen unter der Moderation von Monika Ruff-Händelkes MdL in der letzten Woche bot.
In einem überaus interessanten Vortrag präsentierten die eingeladenen Streetworker aus dem Kreis Viersen ihr Arbeitsfeld: Streetwork, Mobile Jugendarbeit und Aufsuchende Jugendarbeit. Dabei wurde schnell klar, dass dieses Arbeitsfeld sehr vielschichtig, abwechslungsreich und „am Puls“ der Jugendlichen ist, zugleich aber auch hohen Einsatz, Motivation und Ausdauer auf Seiten der Streetworker fordert.
In der anschließenden Diskussion wurde ebenfalls deutlich, dass die Arbeitsbedingungen für Streetworker sich in den einzelnen Gemeinden des Kreises sehr unterschiedlich gestalten. So gewähren manche Städte ihrem Streetworker ein gewisses „Handgeld“ für sofortige Notfälle, andere Städte hingegen verlangen über jeden Cent im Vorfeld genaueste Verwendungsangaben. Oft erwarten die Bürger von den Streetworkern vor allen Dingen, dass diese „für Ruhe“ bei den Jugendlichen sorgen, was dem Selbstverständnis der Streetworker aber entgegen steht, denn bei der Arbeit mit Jugendlichen stehen ganz andere Bereiche im Vordergrund, z.B. Frauen- und Mädchenarbeit, besonders die Betreuung jugendlicher Mütter, aber auch die Integration der jungen Frauen und Mädchen mit osteuropäischem bzw. islamischem Migrationshintergrund. Auch der inzwischen fast selbstverständliche hohe Alkoholkonsum Jugendlicher gehört zum Arbeitsfeld der Streetworker.
Das aus den unterschiedlichen Anforderungen und Erwartungen resultierende Spannungsfeld, in dem Streetwork stattfindet, wurde an diesem Abend eindringlich verdeutlicht. Wünsche der Streetworker an Politik und Verwaltung sind vor allem bessere, flexiblere persönliche Arbeitsbedingungen, mehr Unterstützung nicht nur finanzieller Art und größere Sicherheit im Hinblick auf die Personalentwicklung der einzelnen Städte. Die Frauen der ASF sagten den Streetworkern ihre Unterstützung zu.