„Feuerschutz – im Kreis Viersen“

Kreis Viersen/Brüggen. Auf einer Fachkonferenz im Brüggener Heide Camp informierten sich am Samstag, 21. April, SPD-Rats- und Ausschussmitglieder aus allen Städten und Gemeinden des Kreises Viersen über die derzeitige Situation der Freiwilligen Feuerwehr. Zusammen mit Führungskräften der Feuerwehr aus dem Kreisgebiet und Kreisbrandmeister Riedel führten die Vertreter der SPD ein fast zweistündiges Gespräch.

„Vor allem die Sensibilisierung für die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr und das nötige Werben für das Ehrenamt nehmen wir mit aus dieser Konferenz“, war sich SPD-Kreisverbandsvorsitzender Udo Schiefner mit dem kommunalpolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Hans-Willi Körfges einig.
„Gefahrenabwehr beginnt bereits bei der Gemeindeplanung“, erklärte Kreisbrandmeister Klaus Riedel vor den kommunalpolitischen Vertretern. Nicht nur ein wachsames Auge auf die Ausstattung eines Löschzuges sei wichtig. Beispielsweise legte Riedel dar, dass Verkehrsberuhigungen, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Ausschilderungen zuweilen aus Sicht der Feuerwehr kritisch beäugt werden. Schließlich spiele der Zeitfaktor eine lebenswichtige Rolle, da bereits nach 13 Minuten ein Mensch im Feuerrauch das Bewusstsein verliert. Auch deshalb reagiere die Freiwillige Feuerwehr auf die „seitens der Politik gut gemeinte“ Zusammenlegung kommunaler Feuerwehr-Einheiten überwiegend „allergisch“, so Riedel. „Die beste Ausbildung nutzt nichts, wenn wir zu spät an der Einsatzstelle ankommen.“ Auch Körfges aus der SPD-Landtagsfraktion sprach sich erneut für eine Feuerwehr aus, die dezentral aufgestellt ist.

Ein spezieller Fall beschäftigt derzeit auch die Feuerwehr im Kreis Viersen: Das Oberverwaltungsgericht Münster hat Ölspuren als eine Gefahrensituation eingestuft, die umgehend beseitigt werden muss. Eine Aufgabe, die eigentlich der Straßenbaulastträger, sprich: der Bauhof, erledigen müsste. Doch in der Praxis muss abends die Feuerwehr ausrücken. „Wir werden das Thema in den Ausschüssen ansprechen und erfragen wie die Stadtverwaltung künftig mit dem Problem umgehen möchte“, betonte Udo Schiefner.

„Im Kreis Viersen sind insgesamt 1500 Feuerwehrangehörige gegen Brandschutz im Einsatz, davon 86 Frauen“, informierte der Kreisbrandmeister und unterstrich seine Sorge, dass auch weiterhin genügend Ehrenamtler zur Verfügung stehen. Besonders die Zahl der Frauen soll zukünftig wachsen. Die Hemmschwelle als Arbeitnehmer während des Berufs Zeit in die Feuerwehr zu investieren, dürfe indessen nicht wachsen. Vielmehr müsse die gesellschaftliche Akzeptanz größer werden, wobei auch die Politik helfen kann. Der Nutzen für den Arbeitgeber, einen Feuerwehrmann direkt vor Ort im Betrieb zu haben, müsse deutlicher herausgestellt werden, so Riedel.