
Demnach bilden 70 Prozent der Unternehmen in der Bundesrepublik nicht aus, sodass abermals 175.000 Ausbildungsstellen fehlen. „Trotz großer Versprechen entziehen sich die Unternehmen ihrer Verpflichtung zur Schaffung betrieblicher Ausbildungsstellen.“
Erschwerend komme hinzu, dass aufgrund der demografischen Entwicklung die Zahl der Bewerber um Ausbildungsplätze gegenüber dem Vorjahr steige.
„Für NRW heißt dies konkret, dass eine enorme Lücke zwischen Angebot und Nachfrage geschlossen werden muss: 2004 bewarben sich 117.285 BewerberInnen auf 87.471 Ausbildungsplätze – in diesem Jahr steigt die Anzahl der BewerberInnen auf 119.457, wobei die Anzahl der Ausbildungsplätze auf 80.235 sank“, so Langenbrinck.
Rund 57 Prozent der Betriebe in Nordrhein-Westfalen besaßen 2004 die Berechtigung auszubilden. Tatsächlich kamen aber nur rund 32 Prozent der Betriebe ihrer Ausbildungspflicht nach.
Nun haben sich die jungen Sozialdemokraten schriftlich an die Stadtverwaltung gewandt: „Wir möchten in Erfahrung bringen, wie viele Ausbildungsplätze die Unternehmen und Betriebe in der Stadt Willich dieses Jahr zur Verfügung stellen und wie viele Bewerber um Ausbildungsplätze es in der Stadt Willich aktuell gibt“, erklärt Langenbrinck. Des Weiteren interessiere die Jusos unter anderem auch, wie viele Ausbildungsplätze die Stadt Willich in welchen Ausbildungsbereichen vergeben hat und wie viele Bewerber sich um diese Ausbildungsplätze bei der Stadt beworben haben. Zum Vergleich wurden die Zahlen aus dem vergangenen Ausbildungsjahr angefordert.
Eine gute und qualifizierte Berufsausbildung sei ein Kernstück jeder modernen Bildungspolitik und eine wichtige Form der Zukunftsvorsorge. Jeder junge Mensch, der wolle und könne, müsse eine Berufsausbildung erhalten. Kein junger Mensch dürfe nach der Schule in die Arbeitslosigkeit entlassen werden. Dafür bedürfe es des Zusammenwirkens von Stadt und Wirtschaft.
„Wir Jusos begrüßen daher im Besonderen die Verbundausbildung und die partnerschaftliche Ausbildung, da diese Landessubventionen erhalten“. Eine Verbundausbildung würde bedeuten, dass ein Betrieb mit einem oder mehreren anderen Betrieben oder einem Bildungsträger eine Ausbildung gewährleistet. Dies fördere das Land mit einem Zuschuss von 4.500 Euro pro Ausbildungsplatz, bedürfe aber Hilfe bei der Anbahnung, Organisation und Flankierung. Eine partnerschaftliche Ausbildung schließe eine feste Kooperation zwischen einem Berufskolleg – zum Beispiel das Berufskolleg Kempen mit Zweigschulort in Willich – und einem Betrieb ab und umfasse ein Ausbildungsverhältnis zwischen beiden, wobei mindestens Zweidrittel der realen Ausbildung im Betrieb erfolgen. Dies subventioniere das Land wiederum mit einem Zuschuss von 15.000 Euro pro Ausbildungsplatz.
Dies seien Möglichkeiten, die auch Willicher Unternehmen in Anspruch nehmen könnten.
_________________________
_________________________
_________________________
Pressemitteilung Willicher Jusos bzgl. Öffnungszeiten der JFZ
Vergangenes Jahr befragten die Jusos Willicher Jugendliche per Fragebogen zur jugendkulturellen Situation in der Stadt.
Es hatte sich herauskristallisiert, dass sie sich längere Öffnungszeiten der Freizeitzentren werktags bis 21 Uhr uns samstags von 14 bis 21 Uhr wünschen. Zudem drängten viele der Jugendlichen darauf, auch samstags nicht nur temporär einen längeren Zugang zu den Freizeiteinrichtungen zu haben, um sich in ihrer gewohnten sozialen Gruppe aufhalten zu können.
Die Jusos griffen den Wunsch der Jugendlichen auf und formulierten einen Antrag auf Veränderung der Öffnungszeiten der Jugendfreizeiteinrichtungen. Dieser wurde mit CDU-Mehrheit im Jugendhilfe- und Sozialausschusses abgelehnt.
„Die Verwaltung teilte jedoch mit, prüfen zu wollen, ob sich die Öffnungszeiten noch am Bedarf der Zielgruppe des jeweiligen Sozialraums orientieren“, erinnert sich der Juso-Chef Joschka Langenbrinck.
Daher haben die jungen Sozialdemokraten eine Anfrage an die Verwaltung gestellt, ob die angekündigte Prüfung bereits erfolgt ist und welches Ergebnis sowie welche möglichen Konsequenzen diese zur Folge hat.