„DER CHEF DER DEUTSCHEN BANK BEKOMMT DEN HALS NICHT VOLL!“

ANDREA YPSILANTI, hessische SPD-Landesvorsitzende
ANDREA YPSILANTI, hessische SPD-Landtagsabgeordnete

Die Ankündigung des Vorstandssprechers der Deutschen Bank, Josef Ackermann, trotz glänzender Geschäftszahlen 6400 Arbeitsplätze abbauen zu wollen, hat die hessische SPD-Landesvorsitzende ANDREA YPSILANTI am Dienstag in Wiesbaden scharf kritisiert.
"Hier entsteht der Eindruck, dass jede Unternehmensethik, jede gesellschaftliche Mitverantwortung verloren gegangen ist. Landläufig ausgedrückt: Der Chef der Deutschen Bank bekommt den Hals nicht voll", sagte Ypsilanti.

Ypsilanti warf der Bank ein zynisches Spiel mit den Beschäftigten vor. "Trotz sinkender Steuern und sinkender Lohnnebenkosten, trotz milliardenschwerer Gewinne will das Unternehmen Stellen in dramatischer Anzahl abbauen. Damit bliebt einmal mehr das soziale Gewissen auf der Strecke."

Das zeige auch, wie verlogen die Anforderungen an die Politik gewesen seien. "Die Politik hat die Rahmenbedingungen für die Unternehmen in einem sehr schwierigen Diskussionsprozess verbessert, trotzdem werden Stellen abgebaut. Die Deutsche Bank demontiert sich damit auch als ernstzunehmender Gesprächspartner."

Wenn die Manager der Deutschen Bank sich ihrer gesellschaftlichen Mitverantwortung entzögen, sollten sich die Kunden ihrer Verbrauchermacht bewusst werden, sagte Ypsilanti weiter. "Jeder Kunde der Deutschen Bank kann sich überlegen, ob er nicht mehr für Arbeitsplätze in Deutschland tut, wenn er zu einer öffentlich-rechtlichen Sparkasse oder zu einer Genossenschaftsbank wechselt."

Die SPD-Landesvorsitzende bedauerte, dass von der hessischen Landesregierung noch kein Wort zum geplanten Stellenabbau der Deutschen Bank verlautet sei. "Herr Koch rühmt sich doch seines Einsatzes für den Finanzplatz Frankfurt – dann muss er auch ein solches Unternehmen in die Pflicht nehmen, hier Arbeitsplätze zu erhalten."