BETREUUNGSPLÄTZE FÜR UNTER DREIJÄHRIGE

Monika Ruff-Händelkes
Monika RUFF-HÄNDELKES, Kandidatin für die Landtagswahl 2005 und stellv. Bürgermeisterin der Kreisstadt Viersen

In einem hochqualifizierten Beruf drei Jahre auszusteigen, ist nahezu unmöglich. Deshalb entscheiden sich viele Frauen in solchen Positionen gegen Kinder.

Äußerst schwierig ist auch der Sprung in die Berufstätigkeit für eine alleinerziehende Mutter, die keinen Betreuungsplatz für ihr Kleinkind findet.

Diese Problematik – die Betreuung der unter Dreijährigen – ist eines der zentralen Themen der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) im Kreis Viersen unter der Leitung von MONIKA RUFF-HÄNDELKES.

„Bis zum 15. März 2005 müssen die Kommunen eine Ausarbeitung vorlegen, wie sie die Betreuung der unter Dreijährigen realisieren wollen“, informierte die Sozialpädagogin und Leiterin des Monheimer Jugendamtes, Annette Berg, und referierte über die Erneuerung des Kind- und Jugendhilfegesetzes, das so genannte Tagesbetreuungsgesetz.

Neu ist, dass jetzt genauer definiert ist, was eine solche Betreuungseinrichtung vorweisen muss, um unter Dreijährige aufzunehmen: beispielsweise ist ein Rückzugsraum und ein spezieller Bereich zum Wickeln Pflicht. „Ferner ist mehr Rüstzeug für die Erzieherinnen und Tagesmütter vorgesehen“, so Berg. Die Fachkräfte sollen die Möglichkeit bekommen, sich in diesem Feld fortzubilden.
Zur Frage wer bevorzugt auf solche Betreuungsplätze – derzeit sind es in Viersen lediglich 21 – zurückgreifen kann, ist zwar definiert mit: „maßgebend sei das Wohl des Kindes“ und „die Mutter muss eine Arbeit, Maßnahme oder Ausbildung anstreben“, dennoch fehlt es an Genauigkeit.

„Auf jeden Fall haben die Mütter das Recht auf Beratung“, so die Sozialpädagogin.
„Noch ist das Gesetz sehr weich – es gibt auch keinen Rechtsanspruch auf einen solchen Platz, so wie wir es von den Kindergärten kennen.“

Um so wichtiger sei die Kommunalpolitik gefragt, eine Betreuung der unter Dreijährigen voranzutreiben, waren sich AsF-Vorsitzende und erste stellvertretende Bürgermeisterin Monika Ruff-Händelkes und der gut gefüllte Saal im Rahser Hof einig. „Durch die demografische Entwicklung, werden zahlreiche Kindergartenplätze von den Drei- bis Sechsjährigen nicht mehr besetzt. Solche Einrichtungen könnten für die nötigen Tagesbetreuungen der unter Dreijährigen genutzt werden“, so Walter Schöler, SPD-Bundestagsabgeordneter für den Kreis Viersen.

Zu bedenken sei auch, dass hiermit präventiv gehandelt wird, denn: Kinder, die aus Zeitmangel der Eltern nicht ausreichend gefördert werden, haben später ein Defizit in der Schule und können sich nicht fürs Berufsleben qualifizieren.