IM GESPRÄCH MIT DER ARBEITSAGENTUR KREFELD

Walter Schöler
Walter Schöler, MdB

Der Umbau der Bundesagentur für Arbeit in Krefeld als eine Folge des vom Bundestag beschlossenen Hartz-III-Gesetzes ist in vollem Gang. Dabei kann auf dem Modell „Arbeitsamt 2000“ aufgebaut werden, an dem das Krefelder Arbeitsamt teilgenommen hat. Die Reform dient der schnelleren und effektiveren Betreuung der Kunden und einer Optimierung der Vermittlung von Arbeitslosen in neue Beschäftigungsverhältnisse.

Dass auch die hohe Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wesentlich dazu beiträgt, die Organisationsreform ab Mai 2004 umzusetzen, davon konnte sich MdB Walter Schöler, haushalts-politischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, bei einem Besuch bei der Krefelder Agentur für Arbeit und in einem Gespräch mit Direktor Peter Ewert überzeugen.

Eingehend erörterten Direktor Ewert und der Abgeordnete dabei die Verbesserung der Dienstleistung im Rahmen der Vermittlung von Arbeitslosen. In der Frage der künftigen Betreuung für den Bereich des Kreises Viersen bestand dabei Einvernehmen darin, das sog. Kooperationsmodell zu bevorzugen. Danach verbleibt die Arbeitsver-mittlung in erster Linie bei der Agentur. Eine Zusammenarbeit zwischen der Arbeitsagentur und dem Kreis in Form einer Arbeits-gemeinschaft wird dadurch nicht ausgeschlossen. Dieses Modell wird von Walter Schöler für wesentlich zielorientierter gehalten als das sog. Optionsmodell, bei dem der Kreis in Zukunft die Übertragung der Arbeitsvermittlung auf sich verlangen kann.

Im Vordergrund der Arbeit muss die Vermittlung von Arbeitslosen stehen, so Walter Schöler. Dabei habt die Agentur für Arbeit Krefeld durch jährlich mehrere Tausend Kontakte zu Unternehmen sowie zu den Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften einen Überblick über den regionalen Stellenmarkt und dessen Vielfalt.
Eine solche Dichte kann der Kreis nicht aufweisen, weder durch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft noch das Kreissozialamt. Zudem bietet die Krefelder Agentur durch die Dienststellen in Viersen, Kempen und Nettetal bereits seit langer Zeit eine sinnvolle örtliche Präsenz und damit Kleingliedrigkeit. Wichtig ist es, bestehende Kontakte für die Arbeitsvermittlung weiter zu intensivieren. Dies gilt besonders im Hinblick auf die Meldung offener Stellen an die Agentur.

Kirchtumsdenken hilft den Arbeitssuchenden ebenso wenig wie an kommunalen Grenzen geschneiderte Statistiken, so Schöler. Das Kooperationsmodell schließt dabei die Mitwirkung des Kreises und seiner Gemeinden aber nicht aus, sodass auch erfolgreich arbeitende Einrichtungen wie die Gesellschaft für Beschäftigung des Kreises -GfB- durchaus fortgeführt werden sollten.

Als durchaus erfolgreich sieht Walter Schöler für den Bereich des Kreises die Vermittlungsbemühungen in Ausbildungsplätze im vergangenen Jahr an. Auch wenn es Anfangs so war, dass zu viele Köche ihre eigene Suppe angerührt haben, konnte überdurch-schnittlich vielen Jugendlichen ein Ausbildungsplatz vermittelt werden. Hier helfen nur konzertierte Aktionen aller betroffenen Organisationen und Behörden weiter, waren sich Schöler und Ewert einig, ebenso in der Beurteilung, dass es aufgrund der zurück gegangenen Geburtenrate schon in diesem Jahrzehnt einen Mangel an Auszubildenden und damit ein Überangebot an Ausbildungs-plätzen geben wird.

In diesem Zusammenhang erinnerte Schöler an die Verpflichtung der Arbeitgeber, im Rahmen der bestehenden Berufsbildungssysteme für den eigenen Nachwuchs und die berufliche Qualifikation der Arbeitnehmer in erster Linie selbst zu sorgen.